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Ökumenischer Monatsbrief – April 2024

Liebe Schwestern und Brüder,


letztens habe ich im Religionsunterricht der 6. Klasse das Thema „Kar- und Ostertage“ besprochen. Ein Schüler meldete sich und fragte: „Warum ist das Osterfest das höchste christliche Fest und nicht Weihnachten? An Weihnachten gibt es viele gute Geschenke. Und wir haben schöne Traditionen wie den Weihnachtsbaum, die Krippe, besonders gutes Essen und so. An Ostern können wir Kinder vielleicht auf die Suche nach Osternestern mit Eiern und Hasen gehen – und das war es schon.“ Gute Frage. Wir waren uns sehr schnell über ein Faktum einig: Alles, was – wie auch immer – ins Leben kommt, muss sterben.

Zu Weihnachten feiern wir den Geburtstag von Jesus. Er ist – wie jeder andere Mensch auch – geboren worden. Das ist also nichts Besonderes. In einem Hymnus, der im Philipperbrief des Apostels Paulus steht, heißt es: „Er entleerte sich seiner Gottheit und war in allem uns (Menschen) gleich – außer der Sünde.“ (Phil. 2, 5-11) Jesu Wirken und seine Reden waren schon sehr speziell. Und er ist gestorben – wie jeder Mensch auch sterben muss. Das ist Jesu irdisches Leben von Geburt (Weihnachten) bis zum Tod (Karfreitag): Geburt und Tod.

Warum ist aber Ostern das höchste Fest der Christenheit?

Jesus ist von den Toten auferstanden und ist als Auferstandener Menschen begegnet. Diese sind unsere ersten Zeugen für den Glauben an die Auferstehung. Diesen Fakt der Auferstehung von den Toten hat es bisher in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben.

Wäre die Auferstehung Jesu von den Toten nicht geschehen, dann wäre mit dem Tod alles Aus und Vorbei – für alles, was lebt. Der auferstandene Herr hat das Tor des Todes aufgebrochen und damit auch uns eine Hoffnung auf (ewiges) Leben geschenkt. Die Auferstehung Jesu wird somit nicht zum einmaligen Ereignis, weil sich in unserem Glauben an Jesus Christus diese wundervolle Hoffnung auf unser Leben überträgt.

Dies findet sich auch in den Liturgien der heiligen drei Tage wieder. Wir können Karfreitag als den Tag des Leidens und Todes Jesu nicht feiern, wenn nicht am Ende ein Funke Hoffnung flimmert. Und wir können Ostern nicht feiern ohne Rückbesinnung auf Karfreitag. Das eine wäre die Verherrlichung des Leidens und des Todes; das andere wäre
eine Jubelfeier ohne Bezug zur Realität.

Gehen wir bitte unseren Weg als Gemeinde in Glauben und Hoffnung und Liebe weiter.

Auch im Namen der Räte unserer Gemeinde.

Wie immer gilt:
Wir sind jederzeit für Sie ansprechbar, besonders für seelsorgerliche Anliegen und Gebetsbitten, Feier der Eucharistie/Heiliges Abendmahl. Sollte jemand in Alltagsdingen Hilfe benötigen, wenden Sie sich bitte an
unsere beiden Gemeinden. Vergessen wir die Ukraine nicht! Beten wir für den Frieden im Land, für die Menschen und die Kirche.

Wir wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest,
Ihre Pfarrerin Kristýna Malíšková Pilecká und Pfarrer Lothar Vierhock