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Abschied von der ev. Pfarrerin Veronika Förster-Blume

Beim ökumenischen Reisesegen-Gottesdienst gab es dann noch einen zweiten Abschied: Auch die Pfarrerin Elisabeth Förster-Blume von unserer evangelischen Schwestergemeinde verlässt Prag jetzt im Sommer.


Liebe Veronika,

es scheint das Jahr der Pfarrerverabschiedungen in Prag zu sein. Erst letzten Sonntag habe wir unseren Pfarrer Thomas Hüsch feierlich in unserer Kirche St. Johannes Nepomuk am Felsen verabschiedet.

Heute sind wir in St. Martin in der Mauer und verabschieden uns von Euch beiden. Allen voran aber verabschieden wir uns von Dir liebe Veronika.

Auch bei Dir scheint die Zeit wie im Flug vergangen zu sein und es fühlt an, als wäre es gestern gewesen, wo wir uns auf der Deutschen Botschaft in Prag zum ersten mal gesehen haben.

In vielen gemeinsamen Verantstaltungen durften wir, durfte ich Dich näher kennen und schätzen lernen. Die Ökumene war für uns immer wichtig, aber durch Dich haben wir sie erst so wirkliche erleben dürfen.

Bei mir daheim in Bayern gab es zwar auch ökumenische Gottesdienste, z. B. bei einem Schützen-, Feuerwehr- oder Trachtenfest, aber die waren halt irgendwie immer katholisch und die evangelische Pfarrerin stand meistens neben dem katholischen Pfarrer und schaute zu.

Legendär sind die ökumenischen Gottesdienste, wo entweder Du alleine oder gemeinsam mit unserem Pfarrer Thomas Hüsch zur Predigt immer ein kleines Stück einstudiert und vorgetragen habt. Langeweile kam da nie auf und wir hatten immer was zum schmunzeln.

Und es gab einen besonderen katholischen Gottesdienst in unserer Kirche, an dem Du nie gefehlt hast – die Roratemesse vor Weihnachten in einer ganz dunklen, nur von kerzenschein beleuchteten Kirche zu sehr früher Stunde.

Über die Evangelische Kirche habe ich eigentlich durch Dich erst richtig viel gelernt. Ein Abendmahl gibt es nicht jeden Sonntag und wenn ja, dann dürfen alle vom Wein trinken und vom Brot essen.

Auch habe ich erfahren, daß es bei Euch überhaupt keine Heiligen gibt. Na so was!!! Je to možní?

Gemeinsam mit den anderen Pfarrgemeidneräten begebe ich mich daher nun auf ganz dünnes Eis.  Haben wir Dir zum Abschied nämlich einen Heiligen mitgebracht. Er ist aber nicht einfach nur ein Heiliger. Es ist der Heilige für Böhmen, Bayern und Österreich und auch noch Gegenreformer.

Es ist der Hl. Johannes Nepomuk – Der Brückenheilige.

Der Heilige Johannes Nepomuk soll Dich immer an unsere Deutschsprachige Katholische Pfarrei und unsere Kirche St. Johannes Nepomuk am Felsen und natürlich unsere beiden Pfarrer Thomas Hüsch und Pater Martin Leitgöb erinnern.

Außedem soll er Dir alle nötigen Brücken zu Deiner neuen Wirkungsstätte bauen und Dich auf Deinem Weg begleiten. Er soll Dich aber auch immer wieder zu uns nach Prag hierher zurück führen.

Wie hattest Du letzten Sonntag zu Thomas mit 4 Worten gesagt?

Katholisch aber trotzdem OK.

Mit stolz habe ich diese Worte von Dir gestohlen, etwas angepaßt und noch 2 Worte hinzugefügt:

  • Evangelisch aber trotzdem OK – sehr sogar

Im Namen unserer Deutschsprachigen Katholischen Pfarrei in Prag und des gesamten Pfarrgemeinderates, möchte in mich bei Dir liebe Veronika noch einmal ganz ausdrücklich und ganz herzlich für das schöne Miteinander und Deine freundliche Art und Weise bedanken.

Für die Zukunft wünschen wir Dir alles Gute und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehn in Prag.

Do budoucnosti ti přejeme hodně štěstí a jíž nyní se těšíme na shledaní v Praze.

Thomas Schweinhuber – stellv. Pfarrgemeinderatsvorsitzender